„Finanzausgleich gerecht verteilen – Gemeinden retten!“

„Finanzausgleich gerecht verteilen – Gemeinden retten!“

Kontroll-Landesrat Sven Hergovich (Bild) appelliert an Johanna Mikl-Leitner den Vorsitz der Landeshauptleutekonferenz gut zu nützen!

Mit dem Jahreswechsel hat Niederösterreich den Vorsitz der Landeshauptleute-Konferenz übernommen. In der österreichischen Realpolitik ein entscheidendes Gremium, um im Dialog Veränderungen in Österreich umzusetzen. Der Vorsitz ist also eine große Verantwortung für Landeshauptfrau Mikl-Leitner und ihre Schwarz-Blaue Koalition, die die Mehrheit im Land hält. Sie hat die Chance in einem Wahljahr, wo das Partei-Hick-Hack dominiert, längerfristige Weichen für das Land zu stellen. Kontroll-Landesrat Sven Hergovich erklärt: „Wir als SPÖ NÖ wollen im kommenden Jahr, wie auch im vergangenen Jahr, sicherstellen, dass diese große schwarz-blaue Mehrheit keine Entscheidungen zu Lasten der Bevölkerung trifft. Ich möchte daher einen Vorschlag für eine bessere Nutzung der Landeshauptleute-Konferenz machen: Den Finanzausgleich nutzen, um den Gemeinden – und damit der Bevölkerung – wirklich unter die Arme zu greifen und nicht um Budgetlöcher zu stopfen!“

Hergovich führt weiter aus: „Kernaufgabe der Politik muss es sein, zunächst das Fundament unserer Gesellschaft zu stärken. Eine wichtige Stütze einer gesunden Gesellschaft sind gesunde Gemeinden. Der Finanzausgleich in seiner derzeitigen Form gefährdet aber die Zukunft der Gemeinden!“ Gemeindevertreter jeglicher Couleur sehen, wie ihre freien Finanzmittel schmelzen wie Schnee in der Sonne. Hier könne man natürlich fragen, inwiefern das einen jeden einzelnen betrifft: „Wenn Gemeinden kein Geld mehr haben, müssen sie sparen – das bedeutet Gebührenerhöhungen, das bedeutet Baustopp und damit keine Aufträge für die lokale Bauwirtschaft, das bedeutet, das Schwimmbad zu schließen, Mitarbeiter kündigen und ganz besonders bedeutet es: Bei Freiwilligen, beim Vereinsleben zu sparen – deren Wichtigkeit Mikl-Leitner aber bei Vorsitzantritt betont hat! Leere Worte?“

Die Länder haben von der Bundesregierung 121 Euro pro Bürgerin und Bürger für Projekte in den Gemeinden erhalten – insgesamt handelt es sich dabei um 200 Mio. € nur für NÖ Gemeinden. Hergovich, Landesparteivorsitzender der SPÖ NÖ, fordert energisch: „Dieses Geld müssen die Bundesländer auch an die Gemeinden weitergeben. Und zwar nicht willkürlich! Jede Gemeindebürgerin und jede Gemeindebürger muss gleich viel wert sein. Alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher müssen gleich viel zählen. Derzeit sieht es aber so aus, als würden die 200 Millionen Euro im Landesbudget versickern.“

Wenn man aber 200 Millionen Euro in Vereins-Subventionen, Gebührenerhöhungen, Bauprojekte, Infrastruktur-Erhalt von den Straßen bis zu den Schwimmbädern umlege, dann merke man, um welche enormen Summen es da in jeder Gemeinde geht: „200 Millionen Euro zu haben oder nicht, wird in vielen Gemeinden den Unterschied zwischen einem lebendigen und einem sterbenden Ort machen. Hier hat die Landeshauptfrau Verantwortung!“

Hergovich führt aus: „Viel zu lange sind in Niederösterreich ganze Regionen vernachlässigt worden. Das ist kein Schicksal, sondern das Ergebnis politischer Entscheidungen. Mikl-Leitner und Schwarz-Blau haben heuer die Möglichkeit, dieser Vernachlässigung entgegenzuwirken. Wenn es der Landeshauptleute-Konferenz gelingt, die Finanznöte der Gemeinden zu lindern, wird das dem Land als Ganzes guttun. Bleibt es bei leeren Worten, werden wir zusehen müssen, wie die Gemeinden ihre Dienstleistungen zurückfahren – wie die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher für ihr vieles Steuergeld immer noch weniger Dienstleistungen bekommen. Dann ist das ein gescheiterter Vorsitz.“ Und schließt: „Wir werden Mikl-Leitner daran messen, was sie für Niederösterreich und seine Gemeinden zusammenbringt.“

Foto: SPNÖ

Hunderte Gäste beim NÖ GVV-Neujahrsempfang mit Andi Babler und Sven Hergovich

Hunderte Gäste beim NÖ GVV-Neujahrsempfang mit Andi Babler und Sven Hergovich

Der traditionelle Neujahrsempfang des NÖ GVV fand am 11. Jänner erstmals im ArbeitnehrmerInnenzentrum der AKNÖ in St. Pölten statt. Rund 500 MandatarInnen aus dem ganzen Land folgten der Einladung – als besondere Ehrengäste konnte NÖ GVV-Präsident Bgm. Rupert Dworak den Bundesparteivorsitzenden Bundesrat Bgm. Andreas Babler und den Landesparteivorsitzenden Kontroll-Landesrat Sven Hergovich begrüßen. Der Empfang stand unter dem Motto „Ein gutes Team für unsere Gemeinden“ und warf natürlich schon ein Licht auf die kommenden Wahlen.

Unter den vielen Gästen auch: LRin Ulrike Königsberger-Ludwig; NRin Melanie Erasim, NRin Petra Tanzler; NR Robert Laimer, NR Rudolf Silvan, NR Alois Schroll; MEP Dr. Günther Sidl; Landtagspräsidentin Eva Prischl, Klubobmann LAbg. Hannes Weninger, Klubobmann Stv. LAbg. Christian Samwald, LAbg. Dipl.Päd. Kathrin Schindele, LAbg. Rainer Spenger, LAbg. Rene Zonschits, Klubdirektorin Mag.a Angelika Gruber-Risak; BRin Doris Hahn; NÖ GVV-Ehrenpräsident Bernd Vögerle; die NÖ GVV-VizepräsidentInnenLAbg. Bgm.in. Mag.a Kerstin Suchan-Mayr, Bgm. LAbg. Wolfgang Kocevar, Bgm.in Adelheid Ebner, Bgm. Jürgen Maschl; 3. LT-Präs. a.D. Franz Gartner; AKNÖ-Präsident Markus Wieser, AKNÖ-Vizepräsidentin Gerda Schilcher, AKNÖ-Direktorin Bettina Heise, AKNÖ-Direktor Stv. Christian Farthofer; FSG-Vorsitzender LAbg. Rene Pfister;Landesfrauenvorsitzende LAbg. Elvira Schmidt, SPÖ NÖ-Landesgeschäftsführer MMag. Wolfgang Zwander; PVNÖ-Präsident Prof. Dkfm. Dr. Hannes Bauer; Präsident der Volkshilfe NR a.D. Prof. Ewald Sacher, Volkshilfe NÖ-GF Gregor Tomschizek; WVNÖ-Präsident KR Thomas Schaden; Vorsitzender der Freiheitskämpfer NR a.D. Anton Heinzl; JG-Bundesvorsitzender Michael Kögl, JG-Landesvorsitzender Valentin Mähner; SJ-Landessekretär Jugend Paul Gangoly;Wiener Städtische-Organisationsdirektor Nikolas Ambrozy; ÖGB-Landessekretärin Linda Keizer; NÖ Gesundheitskasse-Landesstellenleiter Stv. Günter Steindl; BFI-Landesgeschäftsführer Norbert Staudinger.

Hausherr AKNÖ-Präsident Markus Wiese stimmte die BesucherInnen mit feurigen Begrüßungsworten auf die bevorstehenden Arbeiterkammerwahl ein und der niederösterreichische Spitzenkandidat MEP Günther Sidl stellte sich mit weiteren jungen NÖ-Kandidaten einer kleinen Talkrunde zur kommenden Europawahl.

Auszüge aus der Rede von NÖ GVV-Präsident Bgm. Rupert Dworak:

„Wie beginnen das Superwahljahr 2024 mit dem AK-Votum, bei dem sich unser heutiger Gastgeber Markus Wieser zur Wahl stellt und wo ich überzeugt bin, dass er ein tolles Ergebnis einfahren wird.  Er und die Gewerkschaft haben bei den Lohnabschlüssen im vergangenen Jahr gezeigt, wozu sie imstande sind. – Dann folgt die Europawahl, wo unser Spitzenkandidat MEP Günther Sidl ins Rennen geht. Er setzt sich für eine sozial gerechtes Europa ein und vertritt die Interessen unseres Bundeslandes und unserer Gemeinden in Brüssel. – Spätestens im Herbst folgt die Nationalratswahl, wo es vor allem darum geht, die ÖVP endlich auf die Oppositionsbank zu schicken, wo Andi Babler unermüdlich durch die Länder tourt, um diesen Umschwung für Österreich zu erreichen. – Wenn wir diese drei Wahlen erfolgreich schlagen, ist das die beste Plattform für die anstehenden Gemeinderatswahlen, die wahrscheinlich am 26. Jänner 2025 über die Bühne gehen werden und wo es der Sozialdemokratie gelingen muss, möglichst flächendeckend zu kandidieren und ein tolles Ergebnis zu erreichen.“

„Die schwarzen Landeshauptleute und die Präsidenten der ÖVP-Landesverbände haben den FAG-Abschluss großartig gelobt, aber ich habe immer gesagt, dass das Verhandlungsergebnis ein schlechtes ist. Unsere Positionen waren richtig, wurden aber nicht berücksichtigt. Und jetzt zeigen sich bereits die bitteren Auswirkungen für die Gemeinden: In Kärnten sind alle 132 Kommunen Abgangsgemeinden und den Medien entnehme ich, dass in Vorarlberg jede zweite Gemeinde kein Budget erstellen kann. Auch die anderen Bundesländer signalisieren bereits, dass die Gemeinden finanziell mit dem Rücken zu Wand stehen. Deshalb braucht es im Bund mehr sozialdemokratische Verantwortung gegenüber den Gemeinden und Städten.“

„Und an die Adresse des neuen Gemeindebund-Präsidenten Johannes Pressel, der mir als sehr integre Persönlichkeit mit Handschlagqualität bekannt ist, möchte ich noch schicken: Er wird daran gemessen werden, wie er die Interessen der Gemeinden vertritt und nicht die türkise Parteipropaganda, wie es in der Vergangenheit war.“

Auszüge aus der Rede des Bundesparteivorsitzenden BR Bgm. Andreas Babler:

„Es darf nicht sein, dass die Chancen im Leben von der Postleitzahl abhängig sind. In Niederösterreich zeigt sich besonders deutlich, was jahrzehntelange ÖVP-Kahlschlagpolitik mit dem ländlichen Raum angerichtet hat: Bank- und Postfilialen werden zugesperrt, der öffentliche Verkehr bleibt auf der Strecke und eine bedarfsorientierte Kinderbetreuung ist de facto nicht vorhanden. Die SPÖ steht für ein Gegenmodell, wir haben einen Masterplan für den ländlichen Raum. Wir wollen Lebensqualität für die Bevölkerung am Land, das heißt unter anderem wohnortnahe Arbeitsplätze, kurze Fahrzeiten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, einen Rechtsanspruch auf einen ganztägigen Kinderbetreuungsplatz und Ortskernen mit Nahversorgern und Wirtshäusern eine Zukunftsperspektive zu geben.“

Auszüge aus der Rede des Landesparteivorsitzenden Kontroll-LR Sven Hergovich:

„Mindestens jede sechste Gemeinde hat keinen Bankomaten. Aber um die Gemeinden lebenswert und lebendig zu gestalten, müssen die Menschen alles, was sie brauchen, auch vor Ort haben – vom Bankomaten über Kinderbetreuungs- und Bildungsangebote bis hin zur ärztlichen und Nah-Versorgung. Wir wollen Regionen der kurzen Wege – das stärkt die Lebensqualität und schont gleichzeitig Klima- und Umwelt.“

„Unser Ziel bei den Gemeinderatswahlen 2025 ist, stärker zu werden als zuletzt bei der Landtagswahl. In diesen schwierigen Zeiten, in denen Schwarz-Grün im Bund und Schwarz-Blau im Land nichts gegen die Teuerung unternehmen, die Inflation eine der höchsten in Europa ist, die Energie- und Wohnungspreise für viele Menschen nicht mehr bezahlbar ist, ist es wichtig, eine gestärkte Sozialdemokratie zu haben, die hier gegensteuert. Politik muss das Leben jeder und jedes Einzelnen verbessern, das ist unser Auftrag, den wir gemeinsam mit unseren Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in den Kommunen annehmen werden!“

Am Bild (v. l.): NÖ GVV-Präsident Bgm. Rupert Dworak, MEP Günther Sidl, Hausherr AKNÖ-Präsident Markus Wieser, Bundesparteivorsitzender BR Bgm. Andreas Babler, LRin Ulrike Königsberger-Ludwig, Landesparteivorsitzender Kontroll-LR Sven Hergovich, NÖ GVV-Vizepräsident Bgm. Jürgen Maschl, NÖ GVV-Vizepräsidentin Bgm.in Adelheid Ebner, NÖ GVV-Vizepräsident LAbg. Bgm. Wolfgang Kocevar, SPNÖ-LGF Wolfgang Zwander.

Fotos: NÖ GVV/Werner Jäger

In Münchendorf folgt Bgm. Remmert auf Legende Josef Ehrenberger

In Münchendorf folgt Bgm. Remmert auf Legende Josef Ehrenberger

Der Gemeinderat von Münchendorf (Bezirk Mödling) hat Sebastian Remmert (42) mit 11 von 21 Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt.

Die Fußstapfen, die sein Amtsvorgänger hinterlassen hat, sind gewaltig. Josef Ehrenberger ging bereits 1982 in den Gemeinderat, 1993 avancierte er zum Vizebürgermeister und wurde 2000 erstmals zum Bürgermeister gewählt. Dieses Amt hat er dann 23 Jahre lang erfolgreich ausgeübt. Er stellte stets die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt seines Wirkens und galt als vorbildlicher Teamarbeiter.

Die SPÖ-Münchendorf streute Ehrenberger zum Abschied Rosen: „Er hat nicht nur die politische Landschaft der SPÖ-Münchendorf geprägt, sondern auch wesentlich zur positiven Entwicklung und zum Wohlergehen unserer geliebten Gemeinde beigetragen. Sein Name ist untrennbar mit dem Bild eines lebenswerten und solidarischen Gemeinwesens verbunden.“

Sein Nachfolger Sebastian Remmert ist gebürtiger Deutscher und seit 2004 in Österreich. Der Liebe wegen. Mittlerweile hat er die österreichische Staatsbürgerschaft und mit seiner Lebenspartnerin zwei Kinder. Die politische Karriere des Projektmanagern verlief Österreich rasant. 2018 ist er der SPÖ beigetreten, 2019 war er schon Ortsparteivorsitzender, 2020 ging er in den Gemeinderat und jetzt wurde er Ortschef. Sein Motto zum Amtsantritt: „Ich will Bürgermeister für alle Münchendorferinnen und Münchendorfer sein.“

NÖ GVV-Präsident Bgm. Rupert Dworak zum Wechsel an der Gemeindespitzen: „Josef Ehrenberger war ein Lokalpolitiker wie er im Buche steht. Mehr als 40 Jahre im Dienste der Gemeinde, das macht ihm so rasch keiner nach. Dafür gebührt ihm unser größter Dank und höchste Anerkennung. Für seinen wohlverdienten Ruhestand wünschen ich ihm noch viele glückliche Jahre und gute Gesundheit. Seinem Nachfolger Sebastian Remmert gratuliere ich zu Wahl und natürlich wünsche ich auch ihm für sein neues Amt, das sicherlich herausfordernd werden wird, nur das Allerbeste.“

Am Bild (v.l.): Vizebürgermeister Andreas Gilly, Neo-Bürgermeister Sebastian Remmert, Bezirksparteivorsitzender Klubobmann LAbg. Hannes Weninger.

Foto: Gemeinde Münchendorf

Hirschbach: Auf Rainald Schäfer folgt Bgm. Guntmar Müller

Hirschbach: Auf Rainald Schäfer folgt Bgm. Guntmar Müller

Der neue Bürgermeister von Hirschbach (Bezirk Gmünd) heißt Guntmar Müller (54). Er wurde am Abend des 9. Jänner vom Gemeinderat mit 10 von 15 Stimmen gewählt.

Amtsvorgänger Rainald Schäfer (68) war seit 2005 Mitglied des Gemeinderats. 2008 avancierte er zum Vizebürgermeister, 2012 wurde er zum Bürgermeister gewählt.

Der neue Gemeindechef Guntmar Müller ist verheiratet, vom Beruf Vermessungstechniker und ein überaus musischer Mensch. Müller ist die Figur „Gugu“ in der Kabarettgruppe „KawaReh“, Kapellmeister bei der Blasmusik Hirschbach und Sänger im A-Capella Esamble „double 4 voices“, das er auch mitgegründet hat.

15 Mandate des Hirschbacher Gemeinderats verteilen sich aktuell so: 6 SPÖ, 5 BL, 4 ÖVP.

NÖ GVV-Präsident Bgm. Rupert Dworak zum Wechsel in Hirschbach: „Ich möchte mich bei Rainald Schäfer für sein Wirken und sein Engagement herzlichst bedanken. Seinem Nachfolger Guntmar Müller wünsche ich für sein neues Amt alles Gute.“

Am Bild: Rainald Schäfer (l.) gratuliert seinem Nachfolger Neo-Bgm. Guntmar Müller.

Foto: Thomas Miksch

Hans-Jürgen Peitzmeier neuer Stadtchef von Gerasdorf

Hans-Jürgen Peitzmeier neuer Stadtchef von Gerasdorf

Am Abend des 9. Jänner wurde Hans-Jürgen Peitzmeier (58) mit 22 von 31 Stimmen zum neuen Bürgermeister von Gerasdorf bei Wien (Bezirk Korneuburg) und damit zum Amtsnachfolger von Alexander Vojta (63) gewählt.

Vojta gehörte dem Gemeinderat seit dem Jahr 2000 an, die letzten 15 Jahre führte er als Bürgermeister gekonnt die Geschicke seiner Heimatstadt. Während seiner Amtszeit wurden in der Speckgürtel-Metropole viele Projekte erfolgreich umgesetzt. Hier nur ein kleiner Auszug: das Grundwasserprojekt Seyring, der Generationenvertrag (auf 99 Jahre), der Regionalpark DreiAnger, die eigene Kläranlage. Ein krönender Abschluss war sicherlich der Zuschlag für ein eigenes Gymnasium, für das Vojta jahrelang gekämpft hatte. Alexander Augen zwinkernd zu seinem Abschied: „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist.“

Der neue Chef in der 12.000-Einwohner-Stadt heißt Hans-Jürgen Peitzmeier, ist gelernter Elektriker, verheiratet und Vater eines Sohnes und einer Tochter. Dem Gemeinderat gehört er seit 2015 an.

Und wie will er sein neues Amt anlegen? „„Ich freue mich schon enorm auf diese Aufgabe. In der Gemeindearbeit ist mir das Miteinander aller Fraktionen besonders wichtig. Nur miteinander können wir gut füreinander arbeiten.“ Die Verteilung der 37 Mandate im Gerasdorfer Gemeinderat sieht derzeit so aus: 15 SPÖ, 12, ÖVP, 6 FPÖ, 3 Grüne, 1 NEOS.

NÖ GVV-Präsident Bgm. Rupert Dworak zum Wechsel an der Stadtspitze: „Ich danke Alexander Vojta für seinen Einsatz und seine Arbeit. Er war ein vorbildlicher Bürgermeister und ich wünsche ihm für seinen Ruhestand Gesundheit und alles Gute. Seinem Amtsnachfolger gratuliere ich zur Wahl. Ich bin mir sicher, dass er seinen neuen Herausforderungen gewachsen ist.“

Am Bild (v.l.): Vojta, Peitzmeier

Foto: Stadtgemeinde Gerasdorf

Gemeindefinanzen – GVV-Kollross: LH Wallner agiert unter dem Motto „Haltet den Dieb!“

Gemeindefinanzen – GVV-Kollross: LH Wallner agiert unter dem Motto „Haltet den Dieb!“

Sozialdemokratischer GemeindevertreterInnenverband fordert: Mittel aus dem Finanzausgleich müssen bei Städten und  Gemeinden ankommen – und es braucht zusätzliche Gelder!

Der Vorsitzende des Sozialdemokratischen GemeindevertreterInnenverbands (GVV Österreich), SPÖ-Kommunalsprecher Bürgermeister NR Andreas Kollross (Bild) reagiert mit Verwunderung auf die Aussagen des Vorarlberger ÖVP-Landeshauptmanns Wallner: „Zuerst als Landeshauptmann die Gemeinden und Städte im Zuge der Finanzausgleichsverhandlungen nicht zu unterstützen, dann die Gelder des Zukunftsfonds, die für die Kommunen vorgesehen sind, nicht an diese weiterzugeben, um kurz darauf dann doch mehr Geld für die Gemeinden vom Bund einzufordern – das klingt ein wenig nach ‚Haltet den Dieb!‘“ Wallner sei, so Kollross, „der erste ÖVP-Politiker, der das Versagen der ÖVP-geführten Bundesregierung beim Finanzausgleich – eine Mogelpackung für Städte und Gemeinden – eingesteht“. Kollross betont, dass es „in der ÖVP gewaltig bröckeln muss“: „Zwar ist es begrüßenswert, dass nun der erste ÖVP-Vertreter zur Einsicht kommt, dass der im Finanzausgleich beschlossene Mittelfluss bei weitem nicht ausreicht. Allerdings stelle ich mir die Frage, warum das Westachsen-Duo Wallner und Brunner diese Erkenntnis nicht schon vor dem Abschluss der Verhandlungen und dem Beschluss gewonnen hat“, so der GVV-Bundesvorsitzende.

Einer Prognose des Zentrums für Verwaltungsforschung (KDZ) zufolge wird im Jahr 2024 jede zweite der 2.093 österreichischen Städte und Gemeinden nicht mehr in der Lage sein, ihr Budget auszugleichen – diese werden damit zu Abgangsgemeinden. „Das sind alarmierende Zahlen, auf die wir seitens des GVV schon seit Wochen hinweisen“, so Kollross. „Wenn die Städte und Gemeinden kein Budget mehr zusammenbringen, dann ist das ein Anschlag auf unser soziales, kulturelles, wirtschaftliches und finanzielles Leben, denn irgendwo werden sie einsparen müssen – und das werden im ersten Schritt die Serviceleistungen für die Bürgerinnen und Bürger sein“, so Kollross.

   Zunächst ist es wichtig, dass dafür gesorgt wird, dass die Gelder aus dem Finanzausgleich, die für die Kommunen vorgesehen sind – allerdings über die Länder ausgezahlt werden -, auch wirklich in den Städten und Gemeinden ankommen und nicht in den Landesbudgets versickern. Immerhin wären das 121 Euro pro Bürgerin und Bürger, die die Kommunen über den Zukunftsfonds erhalten würden, wenn sie von den Bundesländern auch weitergegeben werden würden.

   Um die Aufgaben der Zukunft, Stichwort Energiewende und Klimawandel in den Städten und Gemeinden voranzutreiben, braucht es außerdem aber zusätzliche Finanzmittel. Insofern hat der Landeshauptmann Recht, zuvor soll er jedoch einmal jene Gelder, die für Städte und Gemeinden reserviert sind, auch bei diesen ankommen lassen. Kollross betont: „Die Energiewende findet in den Gemeinden und Städten statt – oder sie findet nicht statt.“

   „Die ÖVP stellt sich gerne als Wirtschaftspartei dar. Aber wenn 50 Prozent der Gemeinden Abgangsgemeinden sind, hat das zur Folge, dass ihnen jegliches Geld für Investitionen fehlt. Das ist das Ergebnis dieses Finanzausgleichs. Städte und Gemeinden sind die größten öffentlichen wirtschaftlichen Auftraggeber. Die ÖVP ist mit Sicherheit schon lange keine Wirtschaftspartei mehr – vor allem nicht für die regionalen Klein- und Mittelbetriebe. Und in Wahrheit ist sie auch keine Interessenvertretung mehr für die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, obwohl sie die meisten in Österreich stellt“, so der GVV-Vorsitzende.

Wir verschenken Bücher!

Wir verschenken Bücher!

Der NÖ GVV verschenkt das Buch „Sozialdemokratie – Positionen und Perspektiven“ aus dem ÖGB-Verlag – solange der Vorrat reicht.

Das Buch „Sozialdemokratie – Positionen und Perspektiven“ von Gerhard Schmid und Marcus Schober (Hg.) erschien Ende November 2023 im ÖGB-Verlag, umfasst 320 Seiten und kostet im Handel 29,90 Euro.

Inhalt: Mehr als drei Dutzend Beiträge von Autorinnen und Autoren aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur, Medien und Politik, haben eines zum Ziel: Die Leserinnen und Leser mitzunehmen und zu kritischen Diskussionen anzuregen – innerhalb und außerhalb der Sozialdemokratie. Dabei geht es immer um Fragen, wie unser Zusammenleben in einer demokratischen Gesellschaft gestaltet wird, wie Freiheit verteidigt und Gerechtigkeit gelebt wird. Bildung und Sicherheit spielen eine Rolle, ebenso wie die Stärkung des gemeinsamen europäischen Projektes.

Wer ein Gratis-Exemplar von „Sozialdemokratie – Positionen und Perspektiven“ haben möchte schickt eine E-Mail mit dem Betreff Gratis-Buch mit seinem Namen und seiner Anschrift an die Adresse office@gvvnoe.at. Wir liefern so lange wie der Vorrat reicht.

Foto: NÖ GVV

Bundesvorstand des Gemeindebundes beschließt einstimmig modernes Statut, das künftig Abwahl des Präsidenten ermöglicht.

Bundesvorstand des Gemeindebundes beschließt einstimmig modernes Statut, das künftig Abwahl des Präsidenten ermöglicht.

Die Vorverlegung der nächsten regulären Bundesvorstandssitzung von 20. März 2024 auf 26. Februar 2024 erfolgte auf eine entsprechenden Forderung von Gemeindebund-Vizepräsident und NÖ GVV-Präsident Bgm. Rupert Dworak (Bild), um der unschönen aktuellen Entwicklung rund um die Gemeindebundspitze Einhalt zu gebieten.

Der Bundesvorstand des Österreichischen Gemeindebundes kam am 1. Dezember zur Sitzung in den Räumlichkeiten der Volksanwaltschaft in Wien zusammen, um einerseits die aktuellen kommunalpolitischen Themen zu beraten und andererseits das Vereinsstatut auf modernere Beine zu stellen. Im Bundesvorstand sind insgesamt 64 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus ganz Österreich vertreten, die von den zehn Mitgliedsverbänden des Österreichischen Gemeindebundes nominiert werden. Weiteres Mitglied ist der Generalsekretär des Gemeindebundes.

Die Reform des Statuts des Österreichischen Gemeindebundes wurde in den letzten Wochen gemeinsam mit den Landesverbänden intensiv vorberaten. Wesentliche Eckpunkte des neuen Statuts sind Klarstellungen zu den Organwahlen und bei den Vertretungsregelungen des Präsidenten, die Möglichkeit zur Abhaltung von hybriden Sitzungen sowie neu die Möglichkeit zur Abwahl eines Präsidenten mit entsprechend höheren Quoren. „Die Statutenänderung wurde einstimmig angenommen. Des Weiteren wurde auch der Fahrplan zur Neuwahl eines Präsidenten vereinbart. Noch vor Weihnachten werden die Landesverbände eingeladen, Wahlvorschläge für das Amt des Präsidenten zu erarbeiten. Als Termin für die nächste Bundesvorstandssitzung wurde parteiübergreifend der 26. Februar 2024 vereinbart“, erklären die beiden Vize-Präsidenten Andrea Kaufmann und Erwin Dirnberger.

Weitere diskutierte Themen für die Mitglieder des Bundesvorstandes waren unter anderem der Finanzausgleich und die Gemeindefinanzen. Der Gemeindebund konnte bei den Verhandlungen zum Finanzausgleich wichtige Erfolge im Sinne aller Gemeinden und Städte erzielen. Klar angesprochen wurden von den Kommunalvertretern aus allen Bundesländern die großen aktuellen finanziellen Sorgen der Kommunen. „Wir wissen, dass immer mehr Gemeinden bei der Budgeterstellung fürs Jahr 2024 an ihre Grenzen kommen. Die Zahl der Kommunen, die ihre Budgets nicht ausgleichen können, wird steigen. Wir haben daher heute auch vereinbart, rasch Gespräche mit dem Bund und den Ländern zu führen“, so Kaufmann und Dirnberger abschließend.